Trifle zum Valentinstag
Gehört ihr auch zu denen, die im Zweifelsfall lieber auf die Vorspeise verzichten, damit im Magen auf jeden Fall noch Platz genug für Nachtisch ist?! Wenn man sich dabei dann nur nicht entscheiden müsste: lieber was Fruchtiges, Cremiges oder doch Gebäck? Mit einem Trifle geht das alles auf einmal! Das englische Wort "trifle" bedeutet Kleinigkeit, Bagatelle, Lappalie. Davon sollte man sich aber im Falle des gleichnamigen englischen Desserts absolut nicht in die Irre führen lassen! Denn hierbei handelt es sich um nichts weniger als einen Nachtisch, der aus (mindestens!) drei Schichten unterschiedlicher Leckereien besteht; die in Kombination ein wirklich ziemlich groß-artiges und alles andere als banales Ganzes ergeben.
Ein bisschen Schichtdessert-Geschichte
Dieses Schichtdessert par excellence blickt in seiner englischen Heimat auf eine lange Geschichte und Tradition zurück. Trifle gab es bereits zu Zeiten der Tudors. Damals war es allerdings noch lediglich eine süße Creme, die mit Rosenwasser, Ingwer und anderen exotischen Gewürzen aromatisiert war. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts hatte es sich dann zu dem mehrschichtigen Dessert gemausert, das es heute noch ist. Einen regelrechten Boom erlebte das Trifle in der viktorianischen Ära – weil es sich perfekt eignete, um Reste von Biskuitgebäck, Früchten und Dessertcreme sehr schmackhaft zu verwerten. Ein klassisches Trifle besteht heute noch aus mit Likör getränktem Madeira-Kuchen (Rührkuchen aus Biskuitteig), Obst, Custard (Eiercreme) und Schlagsahne. Es gibt inzwischen aber natürlich unzählige Trifle-Varianten, Tendenz weiter steigend. In meiner kleinen heimischen Versuchsküche habe auch ich, extra für euch und den EMSA-Blog, eine eigene Trifle-Kreation ertüfftelt.
Be my Valentine – Süßes für die Süßen
Das buchstäblich vielschichtige Dessert geht einfach immer. Und am Valentinstag ganz besonders! Denn dass es am 14. Februar überhaupt nicht um teure Geschenke geht, hatten wir ja letztes Jahr an dieser Stelle schon. Zeigt eurer Süßen resp. eurem Süßen dieses Jahr doch einfach mal mit einem unwiderstehlichen, selbst gemachten Dessert, wie süß ihr sie resp. ihn findet. Für einen geradezu märchenhaften Abschluss beim Dinner for Two habe ich mein Schichtdessert nach englischer Art "Schneeweißchen-&-Rosenrot-Trifle" genannt (so viel Romantik muss(te) an dieser Stelle einfach sein).
Es ist ziemlich schnell und ganz unkompliziert zubereitet, sollte für den optimalen Genuss nur mindestens 4 Stunden abgedeckt im Kühlschrank ziehen. Wie eigentlich jedes Trifle könnt ihr also auch dieses hier ruhig schon am Morgen machen – und dann den ganzen Tag lang die Vorfreude darauf genießen. Selbst eine Zubereitung am Vorabend vertragen Trifles (auch das hier) problemlos. Es gibt nur eine einzige Trifle-Regel: ein gläserner Behälter dafür. Damit die vielschichtige Köstlichkeit auch optisch bestmöglich und wirkungsvoll zur Geltung kommt. Meine "Extra-Schicht" Nachtisch für Zwei wird darum am besten direkt in zwei separaten Glasschälchen angerichtet und serviert. Wenn ihr keine habt, könnt ihr stattdessen auch einfach ganz normale Trinkgläser dafür nehmen. Das sieht mitunter sogar noch toller aus, weil man dann 2 x 3 Schichten Köstlichkeit übereinander "stapeln" kann.
Trifle-Rezept
Für 2 Personen
- 300 g (TK-)Erdbeeren*
- 2 EL Sauerkirschkonfitüre
- 4 Löffelbiskuits
- Licor 43
- 75 ml Schlagsahne
- 125 g Mascarpone
- 75 g Vanille-Skyr
- 1 Tütchen Tonka-Vanille- oder Bourbon-Vanillezucker
- Kakaopulver
- Erdbeeren waschen und putzen/auftauen lassen (sh. Tipp!), trocken tupfen/gut abtropfen lassen, und in kleine Stückchen schneiden. In einer Schüssel die Sauerkirschkonfitüre behutsam unter die Erdbeerstückchen mischen. Je zwei Löffelbiskuits in ein gläsernes Dessertschälchen bröseln und Licor 43 darüber träufeln.
- Nun für die Creme die Sahne nicht allzu steif schlagen (Mascarpone und Skyr sorgen bereits für eine gewisse Festigkeit). In einer separaten Schüssel Mascarpone, Skyr und Vanillezucker solange miteinander verrühren, bis eine gleichmäßige, klümpchenfreie Creme entstanden ist (das geht auch mit einem Löffel, gelingt am besten, schnellsten und einfachsten aber mit den Quirlen des Handmixers oder der Küchenmaschine). Dann die Sahne dazu geben und alles sachte aber gründlich miteinander vermischen.
- Jetzt auf den getränkten Löffelbiskuits gleichmäßig zuerst die Erdbeer-Sauerkirsch-Mischung verteilen, darauf dann die Creme geben und jeweils bis an den Rand streichen.
- Für mehrere Stunden (s. o.) abgedeckt im Kühlschrank ziehen lassen. Unmittelbar vor dem Servieren noch etwas Kakao darüberstäuben – und dann einfach nur noch in köstlichen Momenten schwelgen.
*Tipp: Wenn ihr, wie jetzt saisonbedingt auch ich, Erdbeeren aus der Tiefkühltruhe nehmt, greift am besten zu ungezuckerten. Und lasst sie über Nacht resp. Tag abgedeckt in einer möglichst flachen Schüssel schonend im Kühlschrank auftauen. So ziehen sie weniger Saft, behalten eine festere Konsistenz, sehen einfach schöner aus und bleiben geschmacklich auch aromatischer. Und wenn sie doch einfach zu weich sind zum Schneiden, püriert sie einfach kurz zusammen mit der Sauerkirschkonfitüre. Was auch immer ihr nun am 14. Februar macht, ich wünsche euch allen einen ganz liebe-vollen Valentinstag voll glücklicher und vor allem auch leckerer Momente!